Trauriges Ende eines Waldspaziergangs

Zum Abschluss der Vorbereitung auf die praktische Jägerprüfung am 08.04.19 war der momentane Jungjägerkurs noch einmal in Wald und Flur unterwegs, um sich mit einheimischen Sträuchern und Bäumen vertraut zu machen.

Dabei entdeckten die Schüler einen Vogel, der flatternd an einem Baum festzuhängen schien. Bei näherem Betrachten stellte sich heraus, dass es sich um einen Mäusebussard handelte, der sich mit dem Greif (Fuß) in einer kleinen Baumhöhle derart verfangen hatte, dass er sich nicht selbst befreien konnte und kopfüber in ca. 8 m Höhe festhing. Versuche, den Vogel zu befreien, indem man den Baum hochklettern wollte, schlugen leider fehl, da der Baum zu dünn und zu glatt war.

Der „kopfüber“ hängende Mäusebussard

Ein bekannter Falkner, Herr Berthold Geis, 1. Vorsitzender der Komturei Hessen des Orden Deutscher Falkoniere, wurde informiert, dieser verständigte das Forstamt Limburg / Weilburg und bat um Hilfe. Als 2 Mitarbeiter des Forstamtes eintrafen, wurde nicht lange überlegt und der betreffende Baum kurzerhand gefällt, somit konnte der Bussard erst einmal lebend geborgen werden. Jedoch schienen schon auf den ersten Blick starke Verletzungen am Ständer vorhanden zu sein, das Tier selbst war sehr entkräftet. Es wurde schließlich zum Falkner gebracht, dem leider die traurige Aufgabe zu Teil wurde, den Bussard von seinen schlimmen Schmerzen zu erlösen, da nicht nur der Unterschenkel des Greifvogels gebrochen und fast amputiert war, sondern auch der Oberschenkel starke Verletzungen und bereits starke Infektionszeichen aufwies.

Berthold Geis ist ein sehr erfahrener Falkner, der über viele Jahre Erfahrung in der Aufzucht, Pflege und Wiederauswilderung von Greifvögeln verfügt. Schon über 1000 Greifvögel hat er z.B. nach Unfällen gepflegt und erfolgreich wieder ausgewildert. Selbst wenn ein Tierarzt in einer Operation den Ständer amputiert und der geschwächte Vogel dies überlebt hätte, wäre eine Wiederauswilderung des Mäusebussards mit nur einem Fang nicht mehr möglich gewesen, da er selbst nicht mehr in der Lage wäre, seine Beute zu jagen und greifen. Nach Ansicht des Falkners hatte das Tier wohl schon ein oder zwei Tage lang im Baum festgehangen, wie es dazu kam, darüber kann nur spekuliert werden. So nahm der Ausflug letztlich ein trauriges Ende

Der völlig geschwächte Vogel auf dem Weg zum Falkner
Der schwer verletzte Ständer

Wer sich für die Falknerei interessiert und mehr über Greifvögel erfahren möchte, oder sich vielleicht zum Jungfalkner weiterbilden möchte, kann sich darüber auf der folgenden Internetseite darüber informieren www.falknergeis.de (CJD)